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Stress lass nach! Gesunde Strategien im Umgang mit der digitalen Beschleunigung

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Unsplash Daria Mamot

Die Digitalisierung hat unsere Arbeitswelt grundlegend verändert. Viele schätzen die Vorteile, wie etwa die Möglichkeit, von unterwegs zu arbeiten. Die Kehrseite der Medaille ist ein zunehmender Stress, dem viele Mitarbeiter*innen ausgesetzt sind. Die ständige Erreichbarkeit und die Beschleunigung der Arbeitsprozesse haben die Arbeitsbelastung deutlich erhöht. Dies wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Eine aktuelle Studie des WIFO zeigt, dass die Krankenstände in Österreich ein Rekordniveau erreicht haben.

Die Faktoren, die zu digitalem Stress führen, sind leicht zu umreißen. Wir allen kennen die Dynamiken aus dem täglichen Arbeitsalltag. Schwieriger wird es bei der Frage, was Unternehmen tun können, um diesen Prozessen entgegenzuwirken.

In diesem Artikel zeigen wir, warum es sinnvoll ist, sich der wichtigen Frage „Gesunder Arbeitskulturen“ im Rahmen eines internen, partizipativen Projekts zu widmen. Eine wirkliche Veränderung der Arbeitskultur braucht ein kollektives „Commitment“ – eine Vereinbarung, die von allen getragen und strukturell verankert wird.  Wir zeigen euch, wie so ein internes Projekt gestaltet werden kann.

Ständige Erreichbarkeit: Der Fluch des Smartphones

Kennst du das auch? Man sitzt gemütlich beim Abendessen, und plötzlich vibriert das Smartphone: Eine E-Mail der Chefin oder dem Chef. Oder schlimmer noch, eine Flut von Nachrichten in der Arbeitsgruppe, die alle sofortige Aufmerksamkeit verlangen. Früher hätte man die Arbeitsmails erst am nächsten Tag im Büro gelesen, heute ist das Smartphone unser ständiger Begleiter. Die Grenze zwischen Beruf und Privatleben verschwimmt. Das führt zu einem Gefühl der permanenten Verfügbarkeit und erzeugt Unruhe.

Folgen der beschleunigten Arbeitsprozesse: Wenn schneller nicht besser ist

Die Digitalisierung hat die Geschwindigkeit der Arbeitsprozesse enorm erhöht. Meetings finden virtuell und oft ohne ausreichende Pausen statt, und die Erwartungen an die Reaktionszeiten sind immens gestiegen. Alles muss sofort erledigt werden. Eine E-Mail beantworten? Sofort. Ein Dokument teilen? Sofort, dauert eh nicht lang. Das Resultat? Viele Mitarbeiter*innen fühlen sich überfordert und ausgebrannt. Das hat nicht nur Auswirkungen auf das Wohlbefinden, sondern unterbricht oftmals konzentriertes Arbeiten. Dieser künstlich erzeugte Stress bedeutet nicht, dass wir mehr leisten, sondern mehr Stress ausgesetzt sind.

Urlaubszeit: Wenn Erholung zur Stressfalle wird

Besonders deutlich wird dieser Stress um die Urlaubszeit. Der Stress vor dem Urlaub, wenn man versucht, alle Aufgaben rechtzeitig abzuschließen. Und nach dem Urlaub? Der E-Mail-Posteingang ist überfüllt, und die To-Do-Liste hat sich verdoppelt. Viele berichten im Coaching, dass ihnen dabei die Lust vergeht, überhaupt Urlaub zu nehmen. Und wenn sie sich im Urlaub gut erholt haben, fühlen sie sich nach zwei Tagen zurück im Büro schon wieder urlaubsreif.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Studien haben diese Problemlage bestätigt. Eine Untersuchung der deutschen Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigt, dass die Arbeitsintensität durch digitale Technologien stark gestiegen ist. Der „Stressreport Deutschland 2019“ belegt, dass 63% der Befragten häufig unter Zeitdruck stehen und 53% angeben, dass sie ihre Arbeit sehr schnell erledigen müssen. Diese Beschleunigung und die damit verbundene ständige Verfügbarkeit sind wesentliche Stressfaktoren.

Auch die Studie „Arbeiten in der digitalen Welt“ des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) bestätigt, dass digitale Technologien die Arbeitslast erhöhen. Die Untersuchung zeigt, dass insbesondere die ständige Erreichbarkeit und die Erwartung, schnell auf Nachrichten zu reagieren, zu einer hohen mentalen Belastung führen.

Gemeinsam Lösungen gegen den digitalen Stress finden

Wahrscheinlich kennst du die beschriebenen Dynamiken und fragst dich, wie ihr den negativen Folgen der digitalen Beschleunigung in eurem Team oder Unternehmen entgegenwirken könnt. Um neue Wege im Umgang mit digitalem Stress zu finden, ist es wichtig, dass die Dynamiken, Erwartungen, Regelungen die in Teams, im Unternehmen entstanden sind, spezifisch beleuchtet werden. Ein partizipatives Projekt kann hier passenden Lösungen bringen. Fragen wie:

  • Wie schnell müssen E-Mails beantwortet werden, wo wird der Druck erzeugt, den die digitale Beschleunigung auslöst?
  • Welche Erwartungen gibt es zur digitalen Verfügbarkeit außerhalb der regulären Arbeitszeit? Wie werden diese von den Mitarbeiter*innen erlebt?
  • Was passiert, wenn man sich diesen Erwartungen entzieht?
  • Wie werden diese Dynamiken im Team besprochen und kommentiert?

In einem partizipativen Projekt könnt ihr diese konkreten Erfahrungen sichtbar machen und gemeinsam die passenden Lösungen für eure Organisation entwickeln. Ihr könnt herausarbeiten, was die ungesunden Mechanismen befeuern, sowie Druck und Stress erzeugen. Aufbauend darauf entwickelt ihr wirksame Maßnahmen, und beschreitet gemeinsam Wege aus der digitalen Stress-Spirale.

Wir beraten euch gerne, bei der Konzeption dieses partizipativen Forschungs- und Entwicklungsprojekts und informieren euch über mögliche Förderungen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Vereinbart gerne einen Videocall mit uns!

Margret Steixner, Expertin für partizipative Aktionsforschung, interkulturelle Kompetenz, Diversität & Inklusion

Elisabeth Sechser, Expertin für partizipative Organisationsentwicklung, die vernetzte Organisation & wirkungsvolle Führungsarbeit

red
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